Workshop 2
Am Anfang war die Zeichnung.
Die Schule des Sehens als Schule des Denkens

Moderation: Pierre Thomé, Leiter Studienbereich Illustration, Hochschule Luzern Design & Kunst (HSLU), und Dominique Radrizzani, Leiter Festival de bande dessinée Lausanne (BDFIL)

Zwei gegensätzliche Trends: einerseits konsumieren wir immer mehr Bilder, lassen uns von ihnen leiten und verführen, andererseits hält unsere Gesellschaft visuelle Bildung für unwichtig. Woher die Sorglosigkeit, wo doch jedes Bild für einen Gedanken, eine Weltanschauung, eine Erzählung steht – oder wie ein blinder Photograph fragte, sind wir nicht, was wir sehen? In dem Workshop überlegen wir, was wäre wenn man Zeichnen als Sprache unterrichtet? Wie lässt sich am besten zeigen wie man Bilder liest, Geschichten selbst erzählt, in Bildern und Worten, die einem selbst gehören. Graphic Novels, Wissenscomics, Infografiken, Illustrationen, Cartoons, gezeichnete Reportagen, performatives Zeichnen zeigen wie das geht – und die Kinder, die waren immer schon bereit, es reicht wenn man ihnen einen Stift in die Hand drückt. An den Hochschulen drängt es seit ein paar Jahren immer mehr Studenten zur handwerklichen Erfahrung des Zeichnens. Aber wo sonst, an welchen Orten lehrt man Bilder lesen, zeichnend in Bildern denken? Wo liegt das Potential Zeichnen anders zu unterrichten, nicht als Kunst sondern als Schule des Sehens? Wir fragen uns weiter: Welche Rolle fällt dabei den Schulen, welche den Festivals zu? Welche höhere Berufung, welches Ideal nährt all das Engagement?